Angreifender angeleinter Hund: Wer haftet?

Angeleinter Hund beißt angeleinten Hund – wer ist schuld?

Als Hundehalter steht man immer wieder vor der Frage, wer bei einem Vorfall zwischen zwei Hunden die Verantwortung trägt. Insbesondere dann, wenn beide Hunde angeleint waren und es zu einem Beißvorfall gekommen ist. In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund, wer in so einem Fall die Schuld trägt und was man als Hundehalter tun kann, um solche Vorfälle zu vermeiden.

Wer ist schuld?

Grundsätzlich gilt: Der Halter des angreifenden Hundes trägt die Verantwortung. Denn es ist seine Aufgabe, seinen Hund zu kontrollieren und ihn vor aggressivem Verhalten gegenüber anderen Hunden oder Menschen zu schützen. Wenn ein angeleinter Hund einen anderen während des Spaziergangs beißt, liegt es in der Verantwortung des Halters des angreifenden Hundes, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht passieren kann.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. Wenn zum Beispiel der angeleinte Hund zuvor den anderen Hund angegriffen hat oder der Halter des angegriffenen Hundes unangemessen auf die Situation reagiert hat, kann auch er eine Teilschuld tragen.

Wie kann man Beißvorfälle vermeiden?

Bevor es zu einem Beißvorfall kommt, gibt es einige Dinge, die Hundehalter tun können, um solche Situationen zu vermeiden.

  • Hundeerziehung: Eine gute Hundeerziehung ist das wichtigste Instrument, um ungewollte Beißvorfälle zu vermeiden. Der Hund sollte lernen, auf Kommandos wie „Sitz“ oder „Bleib“ zu hören. Auch das Abbruchkommando „Aus“ kann in vielen Situationen sinnvoll sein.
  • Sozialisierung: Eine gut sozialisierte Hund ist entspannter im Umgang mit Artgenossen und reagiert weniger aggressiv auf unbekannte Hunde.
  • Führung: Der Halter sollte immer die Kontrolle über seinen Hund haben. Das bedeutet auch, dass der Hund in unbekannten Situationen oder in der Nähe von anderen Hunden an der Leine geführt werden sollte.
  • Verhalten des anderen Hundes beobachten: Ein weiterer wichtiger Faktor, um Beißvorfälle zu vermeiden, ist die Beobachtung des Verhaltens anderer Hunde. Wenn man sieht, dass ein Hund aggressives Verhalten zeigt oder seinen Halter nicht unter Kontrolle hat, sollte man mit seinem eigenen Hund Abstand halten.

Was tun nach einem Beißvorfall?

Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einem Beißvorfall gekommen ist, gibt es einige Dinge, die man als Halter tun sollte.

  • Erste Hilfe leisten: Wenn der gebissene Hund verletzt ist, sollte man ihm umgehend medizinische Hilfe leisten. Kleinere Wunden können gereinigt und desinfiziert werden, bei schweren Verletzungen sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
  • Daten des anderen Hundes notieren: Es ist wichtig, die Daten des anderen Hundes aufzunehmen. Dazu gehören der Name des Hundes, die Rasse und die Kontaktdaten des Halters.
  • Kontakt zum Halter des anderen Hundes aufnehmen: Man sollte den Halter des anderen Hundes kontaktieren und ihn über den Vorfall informieren. Dabei sollte man sachlich bleiben und keine Vorwürfe machen.
  • Den Vorfall dokumentieren: Es ist sinnvoll, den Vorfall und seine Umstände zu dokumentieren. Dazu gehört zum Beispiel ein Bericht darüber, was passiert ist, Ort und Zeit des Vorfalls sowie eventuelle Zeugen.
  • Rechtliche Schritte einleiten: Wenn der Beißvorfall schwerwiegend war und ein Hund schwer verletzt wurde, kann es sinnvoll sein, rechtliche Schritte einzuleiten.

Fazit

Ein Beißvorfall zwischen zwei angeleinten Hunden ist eine unangenehme und oft auch gefährliche Situation. In der Regel trägt der Halter des angreifenden Hundes die Verantwortung. Um solche Vorfälle zu vermeiden, sollten Hundehalter auf eine gute Hundeerziehung, Sozialisation und Führung achten sowie das Verhalten anderer Hunde beobachten. Wenn es trotzdem zu einem Beißvorfall kommt, sollten Halter schnell und besonnen handeln und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten.