Darf ein Züchter einen Hund mit Knickohr zum vollwertigen Preis verkaufen?
Du hast dich entschieden, dir einen Hund anzuschaffen und bist jetzt auf der Suche nach einem Züchter. Dabei bist du auf einen Welpen gestoßen, der dir sehr gut gefällt, allerdings hat er ein Knickohr. Jetzt fragst du dich, ob es ethisch vertretbar ist, dass der Züchter den Hund trotzdem zum vollwertigen Preis verkauft. In diesem Beitrag möchten wir dir diese Frage beantworten.
Was ist ein Knickohr?
Ein Knickohr ist ein Geburts- oder Entwicklungsfehler bei Hunden, bei dem das Ohr durch eine Knickstelle nicht aufgerichtet werden kann. Das Knickohr ist eine Erbkrankheit, die bei manchen Rassen häufiger auftritt als bei anderen. Auch Umwelteinflüsse können eine Rolle spielen.
Rechtliche Lage
Grundsätzlich ist ein Züchter dazu verpflichtet, gesunde Welpen ohne Mängel zu verkaufen. Ein Knickohr gilt als Mangel und kann demnach dazu führen, dass der Züchter den Hund nicht zum vollwertigen Preis verkaufen darf. Der Preis sollte dem Mangel entsprechend angepasst werden.
Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Wenn das Knickohr keine Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes hat und nur ein kosmetisches Problem darstellt, kann der Züchter den Hund zum vollwertigen Preis verkaufen. Die rechtliche Lage ist also nicht eindeutig und es gilt im Einzelfall zu entscheiden.
Ethische Aspekte
Aus ethischer Sicht bietet es sich an, den Preis für einen Hund mit Knickohr anzupassen. Schließlich handelt es sich hier um einen Mangel, der auch Einfluss auf das Tierwohl haben kann.
Zu bedenken ist dabei auch, dass ein Knickohr bei manchen Rassen wie dem Deutschen Schäferhund oder dem Dobermann als Rassemerkmal gilt. In diesem Fall darf der Züchter den Hund auch ohne Preisnachlass verkaufen.
Verantwortung als Käufer
Als Käufer solltest du dich zunächst über die Rasse informieren und herausfinden, ob ein Knickohr ein Rassemerkmal ist. Falls nicht, ist es deine Entscheidung, ob du einen Hund mit Knickohr trotz des Mankos kaufen möchtest.
Kaufst du den Hund trotz Knickohr, solltest du dich als verantwortungsbewusster Hundehalter um die entsprechenden tierärztlichen Untersuchungen und Behandlungen kümmern. Der Hund sollte in jedem Fall das gleiche Training und die gleiche Fürsorge wie ein gesunder Hund erhalten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Züchter einen Hund mit Knickohr nicht automatisch zum vollwertigen Preis verkaufen darf. Die rechtliche Lage ist hier nicht eindeutig und es kommt auf den Einzelfall an. Eine Anpassung des Preises aus ethischen Gründen kann jedoch sinnvoll sein. Als verantwortungsbewusster Käufer solltest du dich zunächst über die Rasse informieren und deine Entscheidung unter Berücksichtigung des Mankos treffen.