Ist es Tierquälerei, eine Katze ausschließlich in der Wohnung zu halten?
Wenn Du eine Katze hast oder daran denkst, Dir eine anzuschaffen, hast Du Dich sicherlich schon mit dieser Frage beschäftigt. Schließlich möchtest Du Deinem Stubentiger doch ein artgerechtes Leben bieten. In diesem Blogpost schauen wir uns die Vor- und Nachteile einer reinen Wohnungshaltung genauer an und gehen der Frage nach, ob es wirklich Tierquälerei ist, wenn Dein Schmusetiger sein Leben lang nur in der Wohnung verbringt.
Die Vorteile einer Wohnungshaltung
- Längere Lebenserwartung: Eine Wohnungshaltung schützt Deine Katze vor den Gefahren des Straßenverkehrs, vor Raubtieren und vor Infektionskrankheiten, wodurch Deine Katze ein längeres Leben haben kann.
- Kein Wetterrisiko: Dein Liebling muss sich bei Regen, Schnee oder Hitze nicht draußen durchkämpfen, sondern hat es gemütlich in der Wohnung.
- Keine Parasiten: Flöhe, Zecken und Würmer können bei einer reinen Wohnungshaltung kaum in die Wohnung gelangen, was Deiner Katze und Dir als Halter viel Ärger erspart.
- Minimales Verletzungsrisiko: Eine Wohnung ist ein geschützter Raum, in dem Deine Katze sich bei weitem nicht so leicht verletzen kann wie im Freien.
- Kein Jagdinstinkt: Katzen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, jagen keine Vögel, Eichhörnchen oder Mäuse, was für Dich als Halter und für die betroffenen Tiere ein Vorteil ist.
Die Nachteile einer Wohnungshaltung
- Begrenzter Bewegungsradius: Eine Wohnung ist begrenzt und bietet nicht so viel Platz wie ein Garten oder ein Wald. Deine Katze kann nicht so viel herumtollen und sich ausprobieren wie eine Freigänger-Katze.
- Langeweile und Stress: Wenn Du Deine Katze nicht ausreichend beschäftigst, kann es passieren, dass sie unter Langeweile und Stress leidet. Das kann dazu führen, dass sie z.B. anfängt, Deine Möbel anzukratzen.
- Mangel an Naturerfahrung: Eine reine Wohnungshaltung bedeutet, dass Deine Katze wenig Bezug zur Natur hat und das Erlebnis von Sonne, Regen und Wind oft vermisst.
- Soziale Isolation: Wenn Deine Katze keine Artgenossen hat, mit denen sie interagieren kann, kann es passieren, dass sie sich einsam fühlt und unter sozialer Isolation leidet.
Die Lösung: Dinge, die Du tun kannst, um eine reine Wohnungshaltung artgerechter zu machen
Es gibt einige Dinge, die Du tun kannst, um Deiner Wohnungskatze ein artgerechteres Leben zu ermöglichen:
- Beschäftigung: Schaffe Deiner Katze ausreichend Beschäftigung, z.B. durch Spielen, Klettern oder durch das Schaffen von Rückzugsorten.
- Fensterplätze: Schaffe Deiner Katze Fensterplätze, an denen sie rausgucken kann und auf die sie Sonne abbekommt.
- Kratzbäume: Stelle der Katze genügend Kratzbäume zur Verfügung, um Kratzbedürfnisse auszuleben und Langeweile vorzubeugen.
- Spielgefährten: Wenn Du Deine Wohnungskatze nicht alleine halten möchtest, kannst Du ihr durch einen Spielgefährten den sozialen Kontakt zu Artgenossen bieten.
- Futtersuche: Verstreue das Futter Deiner Katze in der Wohnung, um ihre Sinne zu schärfen und sie mental zu fordern.
Unser Fazit: Wohnungshaltung ist nicht per se Tierquälerei, aber…
…es kommt darauf an, wie Du es gestaltest! Eine reine Wohnungshaltung kann Deiner Katze ein langes und glückliches Leben ermöglichen, wenn Du sicherstellst, dass sie ausreichend Bewegung und Beschäftigung hat, sowie genügend Platz und Sonnenlicht. Eine reine Wohnungshaltung kann jedoch Tierquälerei sein, wenn Du Deine Katze alleine hältst, ihr keine Möglichkeit zur Beschäftigung bietest und ihr keinen Bezug zur Außenwelt ermöglichst.
Als Katzenhalter hast Du eine Verantwortung gegenüber Deinem Tier. Es liegt an Dir, diese zu erfüllen, indem Du sicherstellst, dass Deine Wohnungskatze ein artgerechtes Leben führt und glücklich und zufrieden ist. Eine gute Möglichkeit, um mehr über artgerechte Haltung zu erfahren, ist der Besuch bei einem Tierarzt oder Tiertrainer, der Dich beraten und interessante Tipps geben kann.